In den letzten Meditationen wurde besonders auf das Verständnis Wert gelegt, dass es für die Meditation im Sinne einer bewussten Erkenntnisentwicklung immer ein Objekt notwendig ist, denn ohne Objekt ist man nur in seiner Innenwelt, mit seinen bekannten Emotionen „gefangen“ und wirklich spirituelle Erfahrungen können nicht gemacht werden.
Das Objekt einer Meditation kann ein realer Gegenstand sein, es kann aber auch z. Bsp. ein Gedanke oder ein Ideal sein. So wurde in der vorhergehenden Meditation am 3. März 2018 das Ideal der Frau zum Meditationsgegenstand. Die Frau, die im Ideal Wahrheitsempfindungen entwickelt. Sie beobachtet eine Situation oder eine Sache für ca. 10 bis 15 Minuten, ohne Emotionen und danach hat sie ein Empfinden für die Wahrheit und mit diesem geht sie in ihre Aktivitäten.
Für die Meditation am 10. März wurde wieder ein Ideal gewählt, denn erscheint für die heutige Zeit mit ihren gegenwärtigen gesellschaftlichen Schwierigkeiten, sehr wichtig, dass Ideale gedacht werden. Werden sie nicht gedacht, existieren sie nicht, es fehlt dementsprechend die geistige Substanz und deswegen können sie auch nicht realisiert werden. Ein Ideal für den Mann oder für den Frieden, wie sieht es aus? Viel leichter scheint es, eine Gegenposition einzunehmen, in Bezug auf den Krieg ist es klar: Keiner will Krieg. Wie aber sieht die Gesellschaft/ die Weltsituation in Frieden aus? In der Regel wird sich leider viel zu wenig Zeit genommen um Ideale zu denken, sie müssen aber zuerst gedacht werden, damit sich dazu Empfindungen ausprägen und dann in die Umsetzung kommen können.
Das Ideal für den Mann wurde dahingehend formuliert, dass gerade der Mann gut und klar Ideale denken kann und diese soll er mit Ausdauer, Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl bewahren, bis die Umsetzung möglich wird und stattfindet. Und selbst, wenn das Ideal nicht in diesem Leben realisiert werden konnte, es aber gut gedacht war, besteht es auch nach dem Tod in den geistigen Welten weiterhin fort, und es kann auf die Hinterbliebenen ausstrahlen und die Kraft zur Verwirklichung geben. Auch die körperliche Schönheit des Mannes ist nicht unbedeutend, und Heinz Grill spezifiziert, dass die innere, seelische Schönheit des Mannes, sich dann auch im Äußeren ausdrückt.
Ideale zu denken, ist eigentlich nicht schwer. In der Jugendzeit hat man oftmals noch die Ideale gedacht, doch mit dem immer mehr Eintreten des rationalen Denken, scheinen die Ideale nicht mehr realisierbar zu sein. Heinz‘ Ideal für das Sarcatal ist, ohne Verkehr und ohne Umweltverschmutzung, keine Industrie, im Vordergrund steht die Beziehung zur Natur mit Sport, Klettern, Rad fahren und die Themen der Kultur, Kunst, Sport, Arbeit und Ethik werden in einem freien Gedankenaustausch geteilt. Das rationale Denken, die öffentlichen Verwaltungssysteme, die Ökonomie verhindern das Realisieren von Idealen, denn die Ideale sind nicht mit Zwangssystemen verwirklichbar, wo kontrolliert, manipuliert wird, wo politische und wirtschaftliche Interessen dominieren.
Auch darf man sich nicht auf ein Ideal in einem zu engen Radius beschränken, so wie es einem die Kirche gerade noch zubilligt: schönes Haus, gemütlicher Garten, schickes Auto, gutes Bankkonto… Das Ideal muss immer im Sinne der gesamten Möglichkeiten des Menschseins gedacht werden, und sich nicht auf Grund der derzeitigen physischen/materiellen Situation limitieren. In der Yogastellung geht Heinz Grill auch von den Möglichkeit der Übung aus und nicht von der derzeitigen körperlichen Verfassung.
Das Ideal für den Mann kann für jeden gedacht werden, ob es sich um einen Handwerker oder Bauern handelt, ist egal. Der Mann denkt klar das Ideal und bewahrt Ausdauer, Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein, es bis es verwirklicht werden kann.
Caterina