Zu Beginn der Meditation am 15. Februar 20 sprach Heinz Grill über die Sitzhaltung in der Meditation, die nach der alten indischen Lehre weder zu hoch noch zu niedrig sein sollte. Diese verschiedenen Sitzpositionen, bspw. auf den Fersen oder mit gekreuzten Beinen oder im Lotus, vermitteln verschiedene Empfindungen, und die Inder damals kannten diesen Unterschied. Der Lotussitz ist die ideale Position für die Meditation, sie ermöglicht einen geraden Rücken, einen freien Kopf und die Füße zeigen nach oben zum Kosmos, denn Meditation bedeutet Hinwendung zum Kosmischen.
Als Meditationsobjekt wurde der Begriff Wärme gewählt und es wurden vier Meditationsphasen von jeweils 2 Minuten Dauer durchgeführt. Es war erfahrbar, wie sich der Begriff der Wärme in diesem Verlauf erweiterte. Bei der ersten Meditationsphase gingen die anwesenden Teilnehmer von einer subjektiven Interpretation aus, denn jeder hatte sein eigenes Bild oder Gefühl für Wärme, z. B. die Sonne, eine Energiequelle, das Feuer usw. Als nächster Schritt waren nun aber diese bekannten Assoziationen und Gefühle wegzulassen und nur das Wort „Wärme“ in die Konzentration zu nehmen, damit etwas Neues aus dem Wort selbst hinzu kommen konnte.
Bei der 3. Meditation nahmen wir zum Begriff noch eine Fragestellung hinzu. Die Frage lautete: „Woher kommt die Wärme?“ Normalerweise denkt man so einer Frage nicht. In der Wissenschaft ist es klar, dass die Wärme von der Sonne oder einem Feuer kommt. Aber wir möchten hier die Ursache eines Phänomens näher untersuchen. „Was ist die Quelle der Wärme?“
Die Wärme der Sonne oder des Ofens ist das Ergebnis eines größeren Prozesses. Ein Haus kann auch ohne brennenden Ofen als warm empfunden werden, und zwar aufgrund der Atmosphäre, die im Haus vorherrscht. So ist es letztendlich der Mensch, der eine warmes oder auch ein kaltes Ambiente erschaffen kann. Aus dieser Sichtweise heraus ist Wärme letztendlich kein physisches Element, sondern ein kosmisches Element. Der Satz der vierten Meditation lautete: „Die Wärme ist ein kosmisches Element.“ Man kann sagen, dass der Mensch durch seine Schöpferkraft, oder anders gesagt, durch seinen Geist, Wärme erzeugen kann, und aus diesem Grund ist die Wärme ein Ergebnis des Geistes.
Caterina