Die Trennung von Licht und Schatten

Am Samstag, den 27. Juli 2019, sprach Heinz Grill die Meditation auf italienisch und deutsch für ca. 60 Teilnehmer aus den verschiedensten Teilen Europas/Welt. Diese Meditation war gekennzeichnet durch viele Fragen seitens Heinz Grill und begonnen wurde mit der in der vergangenen Woche gestellten Frage:

Woher kommt das Licht?“

Heutzutage würde niemand sagen, dass der Mensch eine Lichtquelle ist. Man denkt vielmehr an die Sonne, wie wir es in der Schule gelernt haben, oder an elektrische Glühbirnen.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Sonnenlicht und Licht in uns?“

Einst, in der Antike, war das Verhältnis zwischen dem Wetter und der Moralität des Menschen bekannt.

„Wenn der Mensch ein Objekt frei betrachtet, ohne es mit dem Willen, mit Emotionen zu ergreifen, welche Wirkung hat dies auf das Objekt, auf den Menschen selbst und auf den Kosmos?“

Eine Teilnehmerin antwortete, dass wenn wir etwas betrachten, dann schauen wir nicht nur mit den Augen, wir haben auch ein Interesse, jedoch sollten wir frei schauen, ohne dass der Wille das Anschauungsobjekt ergreift. Wir müssen diesen Willen mit unserem Willen zurückweisen. Mit diesem Prozess schaffen wir Ordnung und Ruhe, denn was aus dem Willen aufsteigen möchte, wird zurückgewiesen. Indem wir eine klare Beziehung zwischen uns und dem Objekt herstellen, lassen wir es freier. Heinz Grill bestätigt, dass sich durch diese freie Beobachtung sowohl das Objekt als auch etwas in uns verändert. Durch die Konzentration werden wir kreativer und auch freier.

Was macht der Mensch mit dem Licht, wenn er diese Konzentration erzeugt?“

Eine andere Person antwortet, dass der Mensch hierbei nicht konsumiert, sondern seine Aufmerksamkeit auf das Objekt richtet und somit etwas gibt. Das Objekt selbst erzeugt kein Licht, sondern es strahlt aus. Es wäre daher notwendig zu unterscheiden, welche Aktivität von uns zum Objekt ausgeht und vom Objekt zu uns. Es eröffnet sich ein Dialog.

Dieser Prozess der Beobachtung schenkt Freiheit. Ein praktisches Beispiel wurde am Nachmittag mit der Betrachtung einer dreidimensionalen Kugel durchgeführt. Ein physischer Körper nimmt Raum ein. Rudolf Steiner beschrieb, dass es sich aus einer spirituellen Sicht so verhält, dass dort, wo ein physischen Körper ist, der Raum leer ist, wie ein Loch, und dort wo kein physischer Körper ist, der Raum voll von Wesen ist. Nach der Sicht von Heinz Grill, gibt es dort wo das Physische ist, eine Form, aber der Raum ist leer. Die Materie nimmt den Raum des Lichts ein. Der Körper absorbiert das Licht, wo sich der Körper befindet, wird das Licht verdrängt.

Geben wir direkt das Licht dem Objekt? Was müssen wir tun?“

Wir müssen den Willen zurückweisen, es ist ein Ringen, aber nach dieser Anstrengung sind der Wille und auch die Beziehung freier.

Rudolf Steiner sagt, dass wir für die Entwicklung des „Ichs“ Hindernisse brauchen. Heinz Grill beschreibt, dass dies sich auch an der Tatsache zeigt, dass je mehr sich jemand mit dem Leben konfrontiert, desto mehr wächst er spirituell. Wir sollten alle Emotionen, Projektionen und Faulheit mit großem Einsatz zurückweisen, im Sinne eines Kampfes für die Freiheit. Aber oftmals wollen wir dies nicht (vielleicht meint er, dass es oft angenehmer ist, in den Emotionen zu bleiben). In diesem Prozess des Zurückweisens weicht der Körper zurück, Emotionen wollen aufsteigen, es wird jedoch der Astralleib gezähmt.

Heinz Grill führt als Beispiel an, dass, wenn wir hungrig sind, dieser Reiz den Magen, den Mund, also den physischen Körper erreicht, und diese Kraft sagt uns, dass wir essen sollen. Es ist eine astrale Kraft, die sich auf den physischen Körper überträgt.

Wenn wir die grobstofflichen Kräfte zurückweisen, werden wir sensibler.

Der Konzentrationsprozess ist definiert als die Trennung von Licht und Schatten (siehe Kapitel über Konzentration im Buch von Heinz Grill „Der Neue Yogawille“). Es ist wie ein Tod von verschiedenen Teilen des Willens, und dieses Sterben äußert sich wie ein Prozess, in dem sich ein Raum erweitert. Wenn wir etwas Grobstoffliches zurückweisen, zieht sich auch etwas vom Objekt zurück. Es ist ein Verzicht in uns, in allen unteren Teilen unseres Astralleibs. Mit diesem Opfer wird ein Raum geschaffen, das Objekt wird freier und die Sonne kann auch das Licht freier ausstrahlen.

Wo ein Körper ist, gibt es kein Licht. Der spirituelle Raum wäre das Licht. Wenn wir diese freie Beziehung nicht schaffen, verbreiten wir mehr Dunkelheit und Schatten.

Heinz Grill sagt, dass wir in einer Zeit leben, in der wir zunehmend zu einem individuellen Prozess aufgefordert sind, und weniger zu Opfer durch Rituale. Wir befinden uns in einer sogenannten Wohlstandsgesellschaft, und wir leiden unter diesem Überfluss. Man kann sogar sagen, dass wir zu sehr mit unserem physischen Körper beladen sind, und diese Last überträgt nun das Bewusstsein auf andere und auf die Natur. Mit der Konzentration erschaffen wir den freien Prozess der reinen und lichthaften Beziehung. Unser Feind ist der Wille, der mit Emotionen zugreift.

Durch diesen Prozess des Zurückhaltens des Willens vom Objekt ergeben sich neue Möglichkeiten. Wenn man eine wahre Beziehung schafft, ist die Ausstrahlung des Objekts anders, Ätherkräfte werden frei gesetzt. Mit unserem Willen, unseren Projektionen und Emotionen können wir zu zerstörerischen Wesen werden, aber mit dem Konzentrationsprozess können wir mehr Raum für Licht schaffen und so Natur und Umwelt schützen.

Rudolf Steiner sagte, wenn der Mensch diese Konzentrationsaktivität nicht erzeugt, wird sich der Planet erwärmen.

Durch die Konzentration schaffen wir mehr Licht und mehr Raum führt Heinz Grill weiter aus; es wäre eine Prophylaxe gegen Krebs, denn bei dieser Krankheit dominiert die Materie, es wuchern die Zellen unkontrolliert. Es sind immer Hindernisse und Angriffe, die Schatten werfen, und diese können sich sogar im Blutkreislauf manifestieren.

Die Trennung von Licht und Schatten.“ lautete der Meditationssatz, den wir für ca. 6/7 Minuten lebendig in Gedanken hielten. Der Mensch muss die Dunkelheit zurückweisen, um das Licht zu vermehren. Durch den Prozess, die Dunkelheit in uns zurückzuweisen, schaffen wir mehr Licht nach außen. Diese Disziplin sollte täglich für ca. 15 Minuten geübt werden.

Heinz Grill schloß mit den Worten, dass jeder von uns den Schatten von sich selbst hinwegnehmen und mehr Raum für das Licht schaffen muss. Dies ist eine persönliche Aufgabe, bei der wir nichts zum anderen bringen, aber dadurch dass wir organisieren und Ordnung in uns schaffen, entsteht eine neue Möglichkeit, es kommen Ätherkräfte zum Eingreifen.

Übersetzt aus dem Italienschen

Erstelle eine Website oder ein Blog auf WordPress.com

Nach oben ↑

%d Bloggern gefällt das: