Der Gedanke selbst ist wie die Sonne

Am Samstag, dem 22. Juni, fand die Meditation in Lundo statt.
Heinz Grill begrüßt freundlich die Teilnehmer und stellt die Frage, ob es ein Anliegen oder eine Frage für die Grundlage der Meditation gibt. Er erklärt, dass Meditation in diesem Zusammenhang für viele Teilnehmer etwas Neues sein würde.
Ein Teilnehmer unter den Anwesenden sagt, dass Rudolf Steiner schreibt, dass wir nur eine Schattengestalt des Gedankens erleben und nicht den Gedanken selbst. Heinz Grill erklärt, dass wir so eine Aussage nicht nur intellektuell verstehen sollen und den Unterschied zwischen Licht und Schatten kennen lernen müssen .
Rudolf Steiner, der Begründer der Anthroposophie, sagt weiter, dass der Gedanke viel lebendiger ist als die Gefühle und der Wille.
Heinz Grill sagt, dass der Gedanke ein Mysterium ist, der oft verborgen bleibt, so dass wir fast ein wenig wie blind sind und ihn nicht sehen.
In der Meditation müssen wir eine Wahrnehmung für den Gedanken selbst entwickeln, eine Unterscheidung vornehmen und das Denken verstehen.

Wir denken oft, dass wir eine Leere erschaffen müssen, den Gedanken vertreiben müssen, wenn wir aber gegen den Gedanken kämpfen, kämpfen wir gegen den Geist. Das Gehirn entleeren, wäre vergleichbar mit einer Krankheit, das sollte man nicht tun. Heinz Grill sagt, dass der Geist nicht ausgelöscht werden kann, es wäre eine echte Tragödie und gerade mit der Meditationspraxis will man doch eine spirituelle Substanz schaffen, so dass eine Sache sehr klar und bewusst wird. Es wäre notwendig, sich intensiv damit zu beschäftigen die Grundprinzipien zu verstehen und zu verstehen, was Meditation wirklich ist.
Heinz Grill führt ein sehr einfaches Beispiel an um zu verdeutlichen, dass Meditation einer Schulung bedarf::

Wenn uns eine Krone herausfällt gehen wir zum Zahnarzt, denn für uns selbst ist es zu schwierig sie wieder richtig einzusetzen. Selbst die Angestellte beim Zahnarzt sagt: „Das macht der Chef.“ Für den Zahnarzt ist es einfach, weil er etwas davon versteht und das Fachwissen hat. Auch der Chemiker versteht etwas von den vielen chemischen Substanzen mit denen er arbeitet, wir aber verstehen nichts davon.
Wenn wir zum Zahnarzt gehen, um eine Krone machen zu lassen, ist dies etwas schwieriges, aber allein ist es unmöglich. Auch ein Chemiker mit seinen vielen Substanzen vor sich, wir verstehen nichts davon, er aber schon.
Das gleiche gilt für die Meditation und ebenso für die Praxis der Asanas, es ist ein genaues und präzises Wissen erforderlich. Ohne diese Schulung würden in der Regel Fehler in der Meditation entstehen.

Das, was wir mit dem Gedankenleben verstehen, ist oft seine Schattengestalt. Es wäre sehr wichtig, in der Unterscheidung klarer zu werden und zu verstehen, was ist der Schatten und was ist die Quelle des Gedankens.

Heinz Grill fragt die Anwesenden: „Was bedeutet es, den Gedanken zu ergreifen?“
Antwort: Zuerst versteht man ihn nicht so gut, also gibt es eine Versuchung, den Gedanken zu nehmen, ohne ihn schon verstanden zu haben. Auch das Gefühl, Recht zu haben, kann ebenfalls eine Form der Versuchung sein.
Wir müssen in der Lage sein zu erkennen, was der Schatten, bzw. die Schattengestalt ist, und was ist die Quelle voller Inhalte.
Wenn wir lernen, den Gedanken zu kennen, ohne ihn zu besitzen, können wir einerseits die Quelle wahrnehmen und andererseits unsere Position mit dem Willen und den Emotionen, die Besitz ergreifen wollen. Diese ersten Schritte sind sehr wichtig.
Die Beobachtung des Gedankens ist bereits eine sehr schwierige Tätigkeit. Und wenn wir den Gedanken frei lassen, wird er zu einer Realität, einem Wesen.
Wir stellen uns nun vor, dass „der Gedanke wie die Sonne ist, und er ist sehr lebendig“.

Der Gedanke selbst ist wie die Sonne, und das, was wir leben, ist bereits von Emotionen und Willen durchdrungen.
Heinz Grill sagt, dass es eine Dimension des Gedankens selbst und auch eine Wirkung des Gedankens gibt, und dass man dies sehen kann.
Ein Beispiel: Wir sehen das gebaute Haus, aber den Architekten mit seiner Idee können wir nicht sehen. Der Mensch ist der Träger des Geistes, aber wir sehen den Geist selbst nicht.

Dann fügt er hinzu: Wenn wir den Gedanken in seiner Gesamtheit verstehen, durch diese Unterscheidung zwischen klarem Gedanken und der Schattengestalt des Gedankens, dann bedeutet das, dass wir ihn leben er lebt , dass er ein warmes Gefühl wird und sich manifestiert.

Wenn wir den Gedanken ergreifen wollen, oder wenn wir hastige Assoziationen oder Interpretationen vornehmen, fehlt die Kraft des Geistes selbst, und wir befinden uns im Schatten- und nicht im Gedankenprozess.
Wenn wir eine Pflanze objektiv, mittels einer Idee, beobachten und nicht in Emotionen eintauchen, dann sind wir im Gedanken.
Heinz Grill sagt, dass der Gedanke selbst in Konzentration gebracht werden muss, so dass wir uns aufrichten müssen und nicht schlafen.
„Des einen Tag ist der anderen Nacht und umgekehrt, des einen Wachen ist der anderen Schlaf und umgekehrt.“ (Kapitel II, Vers 69 aus der Bhagavad Gita), d.h. der Mensch sieht oft die Dinge umgedreht. Deshalb dürfen wir die Gedanken nicht vergessen, sondern müssen die geistige Dimension durch seine Kraft wachsen lassen. Und wenn man auf den Gedanken zugeht, kommt dem Menschen eine Wärme entgegen.

Übersetzung aus dem Italienischem

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