Das Äthergesetz in der Konzentration

Das Thema der Yogastunde vor der Meditation am 18.11.2017 war das rhythmische Erbauen einer Yogastellung. Spezifiziert meinte Heinz Grill, dass es nicht dem Sinn des Äthers entspricht, wenn die Yogaübung nur in einem einzigen Spannungsbogen praktiziert wird, sondern wenn der Anspannung eine Loslösung vorausgeht. Dies entspricht dem natürlichen Äthergesetz, das bspw. auch beim ganz normalen Gehen ersichtlich ist, wenn die Beine Schritt für Schritt vorwärts gehen. Es wechseln sich Anspannung und Entspannung immer rhythmisch ab. Dadurch kommt es im Allgemeinen zum Aufbau.

In der Yogapraxis war ersichtlich, dass das Entspannen immer mit Loslassen zu tun hat. Genauer gesagt, muss der vorwärtsdrängende Wille, der gleich in die Umsetzung gehen möchte oder zum Resultat gelangen will, zurückgewiesen bzw. gezügelt werden. Letztendlich wird es durch das Innehalten möglich, d.h. in dieser entspannten Phase ohne aktiven Willenseinsatz, die Vorstellung für den kommenden Bewegungsimpuls aufzubauen. Die nun darauf folgende Aktivität, bzw. Kraft, die sich auf Grund dieser getätigten Vorstellung freisetzt, ist nicht mehr so körper- und willensgebunden, sondern viel freier und vom Bewusstsein geführt. Auch wird die Übung dadurch ästhetisch.

Nun war die Frage, ob dieses Äthergesetz, dass der Aktivität ein Loslassen vorausgeht, auch für die Meditation, bzw. Konzentration Gültigkeit hat? Was muss in der Konzentration zurückgewiesen werden?

BergkristallHeinz Grill zeigte uns einen Kristall, einen Bergkristall. Alle Teilnehmer, es waren sicherlich über 40 Personen anwesend, sollten sich ihn anschauen und dann beurteilen, ob es sich um einen schönen Bergkristall handelte. „Ja, ein schöner Bergkristall.“ Dann sollten wir mit diesem „schönen Bergkristall“ bei geschlossenen Augen in die Konzentration gehen. Ich persönlich bemerkte, dass ich bei dieser Art von Konzentrationsübung, in ein subjektives Gefühl eintrat, der Kristall spielte an sich keine Rolle mehr und ich weilte sozusagen allein in meinem Gefühl des schönen Kristalls.

Bei der zweiten Art von Konzentrationsübung, die Heinz Grill danach anleitete, sollten wir die Form genau betrachten und auch die Farbe, er war 5-eckig und an manchen Stellen war der Kristall durchsichtig, an manchen war er trüb. Wir sollten so gut hinschauen, dass wir ihn in der Erinnerung wieder erschaffen konnten, dies wieder mit geschlossenen Augen. Die Aufmerksamkeit sollte zum Bild des Kristalls gerichtet werden und die schnelle Beurteilung „schöner Kristall“ sollte zurückgewiesen werden. Um eine Beziehung zum Objekt zu schaffen, ist es wichtig zum Objekt zu schauen. Alle Erinnerungen, Erlebnisse mit diesem Objekt, sowohl gute als auch schlechte haben zurückzuweichen. Sie gehören nicht zu der gegenwärtigen Beziehungsaufnahme hinzu, denn sonst bleibt nur die bisherige Erfahrung und es kann das Objekt nicht wirklich wahrgenommen werden.

Um das Bild lebendig in der Konzentration zu halten, müssen subjektive Sympathien und Antipathien, sowie auch Willensübergriffe ausgesondert werden. Die Aufmerksamkeit zum Objekt zu richten mit seiner Form, Farbe, Erscheinung, ist die gewünschte Bewusstseinsaktivität, die aber erst durch das Absondern geschehen kann. Durch das lebendige Denken des Bildes erscheint es wie lichthaft und es kann eine Beziehung entstehen, während ich mich in der subjektiven Konzentration eher wie im Dunkeln empfunden habe. Ein Zitat zur Konzentration von Heinz Grill lautet: „Die Konzentration bildet die feine Scheidewand, die das Licht von der Finsternis trennt.“

Das, was wir praktiziert haben, waren zwei Übungen zur Konzentration, nicht Meditation. Der Unterschied zwischen Licht und Finsternis kann auf diese Weise zur Erkenntnis gelangen. Zur Einfachheit hat Heinz Grill ein Objekt, in dem Fall einen Kristall, gewählt. Es geht die Konzentrationsübung auch mit einem spirituellen Zitat zu praktizieren, welches dann wiederholt Wort für Wort in die Aufmerksamkeit genommen und gedacht wird.

Caterina

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