Die Meditation in Lundo am Samstag, den 28. September 2019 begann mit der Suche nach einen Inhalt, der auch für den Yoga interessant sein könnte. Es wurde der Begriff Brahman gewählt, Brahman als Welt der Urbilder, als Welt, in der die verschiedensten Gedanken, Ideen und Formen leben.
Heinz Grill hat aus der Bhagavad Gita den Vers 72 des 2. Kapitels rezitiert:
eṣā brāhmī stitiḥ pārtha naināṁ prāpya vimuhyati
sthitvāsyām antakāle ‚pi brahma nirvaṇam ṛcchati
„Das ist der Weg des spirituellen und gottgefälligen Lebens. Nachdem man es erreicht hat, ist man nicht mehr im Irrtum.“.
Heinz Grill führt weiter aus „Diejenigen, die in diesen Welten des Brahman ankommen, machen keine Fehler mehr.“. Das klingt für uns ausgesprochen gut.
Stattdessen leben wir hier auf der Erde im Chaos, mit Verkehr und Umweltverschmutzung.
Heinz Grill fügte noch hinzu, das Wort prāpya, besser mit: „seine Gedanken immer mehr in dieser Welt der Urbilder gegründet zu haben“ zu übersetzen als mit „erreicht“.
Das Leidvolle ist im Nachtodlichen, wenn man die Zeit in diesem Leben nicht nutzt. Was in diesem Leben nicht gemacht bzw. erreicht wurde, kann nach dem Tod nicht nachgeholt werden. In diesem Leben gibt es bestimmte Dinge, die zu tun sind, man muss sich konfrontieren, muss sich auseinandersetzen, und darf sich nicht durch Trägheit oder Verzagtheit abbringen lassen. Es ist wie mit dem Kopfstand, wenn wir ihn in diesem Leben nicht lernen, lernen wir ihn auch nicht im Nachtodlichen.
„Je mehr Kenntnisse wir über die geistigen Welten, d.h. Brahman, erwerben, desto weniger fallen wir in einen Irrtum.“ Dies ist eine weiterführende Interpretation des o.g. Verses aus der Bhagavad Gita. Wir als Menschen haben einen spirituellen Anteil, und das ist die Schöpferkraft mit der wir die Dinge erschaffen. Alles, was wir erschaffen, stammt aus einer Grundidee, aus einem Urbild. So haben alle Erscheinungen hier auf der Erde ihren Ursprung in einer Idee. Die Idee ist Teil der Welt Brahmans, hingegen die Materie bzw. der physische Körper ist das Ergebnis der höheren Welten, der Idee. Unterschiedliche Ideen führen zu unterschiedlichen Ergebnissen, denn verschiedene Ideen setzen unterschiedliche Kräfte frei, die wiederum verschieden auf die Materie einwirken.
Warum hat Anna einen anderen Körper als Monika? (Namen geändert) Warum ist einer größer, einer kleiner, einer dünner usw.? Verschiedene Kräfte haben an diesen Körpern gearbeitet. Schöner oder hässlicher kann man nicht auf diese Weise beurteilen. Aber man kann beobachten, dass, wenn bestimmte dynamische Kräfte auf den Menschen einwirken, der Mensch schöner wird.
Wenn der Mensch stirbt, bleibt sein geistiger Teil, seine Idee, sein Ideal, das er im Leben anstrebte, erhalten. Dieser geistige Teil geht zu den Planeten im Kosmos, zum Mond, zum Merkur, zur Venus bis zum Saturn und gelangt dann in die Geistige Welt, in Brahman. Dort angekommen, bleibt er nicht so, wie er ist, sondern bekommt ein neues Kleid.
Zum Beispiel hat eine Person das Ideal, anstatt Ausbeutung der Natur, die Natur zu erbauen. Sie will Äther aufbauen in der Natur, im Mineralreich und auch in zwischenmenschlichen Beziehungen. Wenn diese Person jedoch verstirbt, bevor sie dieses Ideal verwirklicht hat, tritt das Ideal in die geistigen Welten ein. Dort wird es verwandelt und wahrscheinlich kehrt diese Kraft als Führungskraft zurück, die dann ein ganzes Dorf oder eine Stadt oder sogar eine ganze Nation führt, denn sie ist stark diese Seele. Wenn andererseits das Ideal im Laufe des Lebens verwirklicht wird, bleibt es als Kraft auf der Erde und steht hier zur Verfügung. Nach unseren persönlichen weiterführenden Überlegungen könnte es sich auch um eine Kraft handeln, die Schutz gibt.
Der Meditationssatz lautete „Aham Brahman“, was „Ich bin der Geist“ bedeutet. Es ist der Gedanke selbst, der zu mir wird und der seinen Ursprung in Brahman hat. Er ist mein urbildlicher Kern, meine beste Absicht, der beste Wille der Seele.
Wir müssen das Ideal denken und von unserem Ideal überzeugt sein, um es zu erreichen. Ein Ideal muss eine Bedeutung haben, wie bspw. die eines biologischen Trentino. Es macht keinen Sinn, die Erde auszubeuten und immer nur schädliche Gifte auf Pflanzen wie Äpfel, Wein, Gemüse zu sprühen. Es macht keinen Sinn, auf diese Weise weiterzumachen, es ist sinnvoll, die Erde und das, was auf ihr wächst, gut zu behandeln. Das Ideal muss logisch sein, und wenn wir überzeugt davon sind, dann strahlen wir auf unser Umfeld schon ganz anders aus und es kann später auch von anderen Personen aufgegriffen und realisiert werden.
Vor der Meditationsphase haben wir das Mantra „Aham Brahman“ dreimal rezitiert. Heinz Grill lehrte uns, dass die Sanskrit-Sprache in den Raum gehaucht wird, und deswegen wird das H sehr betont, sowohl im Wort Aham als auch im Wort Brahman.
übersetzt aus dem Italienischen von Caterina